Gut wirken vor der Webcam

März 16, 2021

Gut wirken vor der Webcam

Lesedauer: Ca. 4 Minuten

Privat und beruflich verwenden wir häufig Videochats – ob in Videokonferenzen innerhalb der Projektgruppe, im wöchentlichen Teammeeting, im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs oder bei einem virtuellen Treffen mit Freunden. Gut so, denn so haben wir auch die visuelle Wahrnehmung des Gesprächspartners. Dabei gibt es aber ein paar Dinge, auf die wir achten sollten.

Der Hintergrund

Vielleicht haben Sie sich in einem Online-Meeting schon einmal gefragt, was da beim Kollegen an der Wand hängt oder welche Dinge im Regal stehen. So ging es zumindest mir, als ich im Rahmen einer Ausbildung bei einer Kollegin ein kleines Geweih an der Wand sah. Interessanterweise hatte nicht nur ich mir die Frage gestellt, sondern alle anderen auch. Irgendwann wurde von den Teilnehmenden auch die Frage formuliert, ob es ein echtes Geweih sei. Das zeigte deutlich, dass Hintergründe unsere Aufmerksamkeit nicht nur lenken, sondern sie auch binden und deshalb häufig eine Ablenkung darstellen. Auf der anderen Seite bieten sich dadurch auch Small-Talk-Themen für den Einstieg. Genau das gilt es zu beachten. Welche Themen und Details biete ich meinen Gesprächspartnern visuell an?

In meinen Coachings und Trainings habe ich von barocken Engeln bis hin zu einem Stahlhelm oder einem mongolischen Schwert schon einiges gesehen. Doch wie wirkt der barocke Engel an der Wand, der im Kamerabild direkt neben der Person erscheint, die sich gerade auf einen Personalleiterposten bewirbt? Besonders interessant und manchmal auch humorvoll wird es dann, wenn sich der Hintergrund mit der Person verbindet. Das brachte eine ganze Seminargruppe zum Schmunzeln: Ein Teilnehmer hatte ein großes Poster eines Hirschs an der Wand hängen. Im Verlauf des Seminars veränderte er seine Sitzposition zufällig so, dass es aussah, als hätte er das Geweih auf dem Kopf. Um möglichst wenig Ablenkung zu bieten, ist es am besten, sich vor eine weiße Wand zu setzen oder einen ruhigen Hintergrund zu wählen. Die meisten Anbieter von Videokonferenzen stellen virtuelle Hintergründe bereit: Von wehenden Palmen, Büroszenen und -gebäuden, der Weichzeichnung des Hintergrundes bis hin zu eigenen Bildern, die hochgeladen werden können. Auf bewegte Bilder sollten wir meines Erachtens verzichten, da das Auge der Bewegung folgt und dadurch eine weitere Ablenkung entsteht. Virtuelle Hintergründe kosten Bandbreite und machen Videokonferenzen häufig störanfälliger. Des Weiteren gibt es Bewegungsunschärfen – das führt dazu, dass bei Bewegungen schon mal die Schulter oder die Hand kurz abgeschnitten wird. Entscheiden Sie sich deshalb, ob Sie darauf verzichten und einen visuell beruhigten Raum in Ihrem Büro oder Ihrer Wohnung finden.

Vorsicht bewegtes Bild

Wenn Du Dich mit mobilen Endgeräten in eine Videokonferenz einloggst, denke daran, dass das Auge der Bewegung folgt. Wenn Du damit durch die Wohnung gehst oder Deinen Platz wechselst, dann gehen die Augen der anderen mit – das kostet Konzentration. Schalte daher Deine Videoübertragung bei Bewegung kurzzeitig aus.

Die Perspektive

Sie kennen es bestimmt von Urlaubsfotos oder Selfies: Die Aufnahme von unten nennt sich in der Fotografie "Froschperspektive". Interessanterweise sehen wir dann leider auch häufig so aus, wenn die Kamera zu tief positioniert ist. Ist die Kamera allerdings zu hoch eingestellt, wirken wir in Videokonferenzen schläfrig. Daher ist es wichtig, dass sich die Kamera in Augenhöhe befindet. So wirken wir am natürlichsten. Und wem der Blick direkt in die Kamera schwerfällt, dem hilft vielleicht ein kleiner Klebesmiley direkt neben der Webcam als Erinnerung.

Die Distanz

Auch am Bildschirm gibt es Distanzzonen. Sicher haben Sie schon Personen erlebt, die sehr klein im Bild erscheinen, andere wiederum nehmen das ganze Bild ein und vermitteln das Gefühl, förmlich am Laptop zu kleben. Ist man zu weit weg, wirkt man distanziert; ist man zu nah, wird dies eher als übergriffig wahrgenommen. Die Distanz zur Kamera ist dann optimal, wenn zwischen deinem Kopf und dem oberen Bildrand noch ein handbreiter Abstand ist.

Gestik und Mimik

Bewegungen wirken wie durch ein Vergrößerungsglas überdimensioniert. Deshalb ist es empfehlenswert, nicht in Richtung Kamera zu gestikulieren, sondern eher seitwärts.

Achten Sie auch auf die richtige Lichtquelle. Gegenlicht zaubert einen dunklen Schatten in Ihr Gesicht – dann sind Sie kaum noch sichtbar. Ihre Mimik sollte aber zu sehen sein. Warum? Unser Bedürfnis ist es, unsere Gesprächspartner wahrnehmen und deren Gefühlslage einschätzen zu können? Feind oder Freund? Das interpretieren wir anhand mimischer Signale.

Wenn Sie jetzt noch auf glitzernde Kleidungsstücke, hängende Ohrringe, Armbänder oder lange Ketten verzichten, die Geräusche verursachen könnten, dann ist es perfekt.

Der Blick in den Spiegel

Bevor wir das Haus verlassen, schauen wir in den Spiegel. Übertragen heißt das: Auch ein Blick in den Bildschirmausschnitt lohnt sich. Da wirkt die dicke Strickjacke schon einmal wie ein Bademantel. Ein Outfit, das im Ganzkörperausschnitt super aussieht, kann im kleinen Ausschnitt (idealerweise vom Kopf bis ca. 15 cm unter den Schultern) ganz anders wirken.

Gut wirken vor der Webcam durch effektive Vorbereitung

Falls Sie sich optimal präsentieren und Ihr Videobild checken möchten, dann nutzen Sie gerne die Möglichkeit eines Videochecks und klicken hier. Dies dauert 20 Min und kostet Sie 29 Euro.

Wirkungsvolle Grüße


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